Katalog 6 - STAUFF Ventile

www.stauff.com/6/de/#111 E 111 Kugelhähne mit Brandschutzfreigabe Katalog 6 § Ausgabe 06/2023 Anwendungsspezifische Kugelhähne Kugelhähne für Anwendungen im Stahlwerk Entlüftungsventil für Systemsicherheit Bei der Wartung einer Hydraulikanlage ist das sichere Druckablassen ein entscheidender Schritt. In vielen Ländern ist das Wartungspersonal angehalten, Hydraulikkreisläufe zu unterbrechen und zu sperren, bevor Wartungsarbeiten durchgeführt werden. Mit dem STAUFF-Entlüftungsventil für Systemsicherheit wird gewährleistet, dass dieser Prozess während der Routine- Maschinenwartung richtig und sicher ausgeführt wird. Das Ventil kann nur in der Schließstellung geschlossen und gesperrt werden, nachdem das integrierte Entlüftungsventil bedient und der Druck aus dem betroffenen Teil der Hydrau - likanlage abgelassen wurde. Die ineinandergreifenden An- schlagscheiben sorgen für einen korrekten Funktionsablauf. Erst nachdem alle Schlösser aus der Anschlagscheibe entfernt wurden, kann das Hauptventil wieder geöffnet werden. Kugelhahn zum Druckausgleich Große Hochdruck-Kugelhähne sind unter Druck schwer zu öffnen, vor allem, wenn sie lange geschlossen waren. Diese Problematik wurde in der Vergangenheit u.a. durch mehrere Ventile mit platzraubender externer Verrohrung gelöst. Der STAUFF Kugelhahn zum Druckausgleich ist mit einem zusätzlichen integrierten Ventil ausgestattet (Bypass), das sich direkt im Ventilkörper befindet und im Inneren ohne zusätzliche Verschraubungen oder Leitungen befestigt ist. Sobald das verschließbare Bypassventil geöffnet wird, wird der Druck sowohl an der An- als auch an der Abströmseite des Hauptkugelhahns ausgeglichen. Das kann die zur Bedienung des Ventils erforderliche Betäti- gungskraft um bis zu 70% reduzieren. Auf diese Weise wird auch das potentielle Beschädigungsrisiko des Ventils durch ein übermäßiges Losbrechmoment reduziert. STAUFF Kugelhähne der Baureihe BBV wurden mit Erfolg einer Brandschutzprüfung nach British Standard BS 6755 T.2, API 6 FA und ISO 10497 unterzogen und eine entsprechende Bescheinigung durch den TÜV ausgestellt. Zur Zeit sind STAUFF Kugelhähne der Baureihe BBV mit Gewindeanschlüssen und Nennweiten von DN 25 bis DN 50 und der Baureihe BBV mit Flanschanschluss und Nennweiten DN 25 bis DN 125 und Druckstufen 260 ... 420 bar / 3700 PSI ... 6000 PSI zertifiziert. Der Werkstoff der Weichdichtungen der Kugelhähne wird entsprechend der chemischen Beständigkeit gegenüber dem Durchflussmedium und den Bedingungen im Normalfall angepasst. Die Adapter der Kugelhähne können in allen üblichen An- schlussarten und nach Normen angepasst werden. Optional können die Kugelhähne auch für weitere Bedingungen wie z.B. antistatic ausgelegt werden. Beim Umgang mit brennbaren Flüssigkeiten ist es erforderlich, diese unter allen Umständen sicher zu handhaben. Deshalb werden an die Konstruktion von Kugelhähnen mit Brand-schutzfreigabe besondere Anforderungen gestellt. Dies hat insbesondere Bedeutung in der: ƒ Chemie ƒ Petrochemie ƒ Erdölförderung ƒ On-Shore- und Off-Shore-Anlagen ƒ Ölraffinerie Um einen Brand in solchen Anlagen zu begrenzen, darf das Feuer durch auslaufende brennbare Flüssigkeiten keine zusätzliche Nahrung erhalten. Die Absperrarmatur muss auch unter Wärmeeinwirkung folgende Bedingungen erfüllen: ƒ sichere Betätigung / Schaltbarkeit ƒ ausreichende Dichtheit im Durchgang ƒ ausreichende Dichtheit nach außen Kugelhähne sind aufgrund ihrer schnellen Betätigung mit 90°-Schaltweg besonders geeignet, die hohen Anforderungen zu erreichen. Im Brandfall übernehmen metallische Dichtkanten an den Kugeldichtungen die Dichtfunktion der verbrannten Weich- dichtungen. Zusätzlich werden Gehäuse und Schaltwellen mit hitzebeständigen Dichtungen abgedichtet. Die Kugelhähne werden der Brandschutzprüfung mit einer Temperatur im Flammbereich von +760 °C / +1400 °F beaufschlagt, wobei sich der Kugelhahn auf eine Durch- schnittstemperatur von min. +650 °C / +1202 °F aufheizt. Die Konstruktion ist so ausgelegt, dass nach einer Brenndauer von 30 min. unter obigen Bedingungen der Kugelhahn sicher zu betätigen und eine ausreichende Notabdichtung gewährleistet ist. Die Prüfbedingungen für Absperrarmaturen, die den Brandschutzfreigabe-Anforderungen entsprechen, sind in unterschiedlichen Normen beschrieben.

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